Fehlgeburten gehören zu den häufigsten Ereignissen in der frühen Schwangerschaft – und gleichzeitig zu den Themen, über die am wenigsten gesprochen wird. Viele Frauen wissen nicht, wann man überhaupt von einer Fehlgeburt spricht, wie häufig sie vorkommt oder ab welchem Zeitpunkt ärztliche Abklärung sinnvoll ist.
Dieser Artikel erklärt klar und sensibel, was medizinisch unter einer Fehlgeburt verstanden wird, welche Anzeichen ernst zu nehmen sind und ab wann es wichtig ist, darüber zu sprechen – sowohl mit dem medizinischen Umfeld als auch im eigenen sozialen Umfeld.
Medizinisch spricht man von einer Fehlgeburt (Abort), wenn eine Schwangerschaft vor der 24. Schwangerschaftswoche endet.
Rund 50–70 % aller Fehlgeburten passieren, bevor viele Frauen überhaupt wissen, dass sie schwanger sind.
Das ist medizinisch keine Seltenheit – sondern ein natürlicher Mechanismus des Körpers.
Die Wahrscheinlichkeit einer Fehlgeburt liegt bei rund:
aller bekannten Schwangerschaften
steigt mit zunehmendem Alter
bei Frauen über 40
Die allermeisten Fehlgeburten sind nicht vermeidbar und nicht das Ergebnis eines Fehlverhaltens.
Fehlgeburten haben viele mögliche Ursachen, aber die häufigste ist eindeutig:
Die Eizelle oder der Embryo hat eine genetische Veränderung, die nicht mit dem Leben vereinbar ist.
Das ist kein Hinweis auf spätere Probleme.
In den meisten Fällen lässt sich keine konkrete Ursache nachweisen.
Nicht jede Blutung bedeutet eine Fehlgeburt – aber:
→ sollten immer abgeklärt werden.
Plötzliches Nachlassen von:
→ kann ein Hinweis sein – muss es aber nicht.
Ab Mitte der sechsten Schwangerschaftswoche sollte ein Herzschlag sichtbar sein.
Fehlt er, wird kontrolliert:
Erst danach wird eine Fehlgeburt gesichert.
Viele Frauen fragen sich: „Wann soll ich anderen davon erzählen?"
Es gibt keinen richtigen oder falschen Moment.
Eine Fehlgeburt ist ein Lebensereignis –
kein persönliches Versagen.
Meist keine Abklärung notwendig.
Eine Fehlgeburt ist medizinisch eher Regel als Ausnahme.
Empfehlung:
erste Basisdiagnostik (Hormone, Schilddrüse, Blutgerinnung).
Empfohlen:
erweiterte Diagnostik: Untersuchung der Blutgerinnung und genetische Untersuchung.
Diese Fälle nennt man „habituelle Fehlgeburten" – selten, aber abklärbar.
Eine Fehlgeburt sagt nichts über künftige Schwangerschaften aus.
Die meisten Frauen werden danach problemlos schwanger.
Der Körper schützt sich selbst, wenn ein Embryo nicht lebensfähig wäre.
Viele Fehlgeburten passieren, bevor man etwas hätte tun können.
Fehlgeburten sind kein Anzeichen für Unfruchtbarkeit.
Medizinische Abklärung, wenn Beschwerden stark sind
Ultraschallkontrolle, wenn Unsicherheit besteht
Keine Selbstvorwürfe
Zyklus 1–2 Monate beobachten
Stress runterfahren (Cortisol beeinflusst den Zyklus)
Gerinnung & Schilddrüse prüfen, wenn es mehrfach passiert
Ernährung stabil halten: Protein, Omega-3, Folat
Viele Frauen brauchen keinen medizinischen Eingriff –
sondern Zeit.
Wir sind für Sie da – mit Verständnis, medizinischem Fachwissen und Zeit für Ihre individuellen Fragen.